Dies war die letzte gemeinsame Woche mit meinem Vater. Also wollten wir es uns nochmal gut gehen lassen. 

Ein Zimmer in der Hotelzone in Cancun ist fast unbezahlbar, vor allem auf der Partymeile um Kilometer 9 herum. 

Doch wir fanden eine angemessene Unterkunft, da wir nicht immer mir dem Taxi die ganze Strecke von Downtown zum Strand fahren wollten. Wir kamen im aloft unter, ein schickes Designerhotel, welches weltweit vertreten ist. Die Zimmer sind stylisch,  auf dem Dach gibt es einen Pool mit einem Killerausblick uns alles ist sehr sauber und stilvoll. Dementsprechend auch die Barpreise, genau wie in der kompletten Hotelzone. 


Wir fanden am zweiten Abend einen riesigen Supermarkt, keine 5 Gehminuten von unserem Hotel entfernt, in dem man super günstig essen konnte. Dort gingen wir von nun an morgens und abends essen. 

Außerdem kauften wir uns dort abends eine Flasche Havanna mit Cola und spielten bei uns auf dem Zimmer Knack 31 (Schwimmen). Auf dem Flur gab es eine Eismaßchiene,  was dafür doch sehr praktisch war.


Wenn man aus dem Hotel heraus kam wurde man alle drei Meter zugetextet. Taxi, Massage, Touren, so ziemlich alles war dabei und es war sehr nervig. Wir haben die Leute komplett ignoriert und jedes Mal haben sie über einen anderen Spruch versucht uns aus der Reserve zu locken. Selbst nach sechs Tagen hatten sie es nicht verstanden, dass wir kein Interesse hatten. Zumindest die Tourleute nicht. Kommt man aus dem Supermarkt heraus springen einem die Taxifahrer sofort entgegen. Und dieses Treiben ist so unverschämt. Dort hängen Listen aus mit Preisen, wenn ein Kunde mit vollem Einkaufswagen heraus kommt und den Preis nicht zahlen möchte, verweisen sie auf diese Listen. In der Hotelzone gibt es nur eine Taxifirma, dessen Fahrer sich alle abgesprochen haben. In Downtown fährt man die gleiche Strecke für maximal ein Drittel. Das ist die Taximafia in Mexiko. 


Ansonsten ließen wir es mit Abhängen am Strand und Shoppingcenterrundgängen bei Regen, doch sehr ruhig angehen. Viel mehr kann man dort auch nicht machen. 

Ich kann nur jedem empfehlen in Downtown zu wohnen und von dort mit dem R1 oder R2 Bus für 11 Pesos in die Hotelzone zu fahren. Man ist dort freier, es gibt mehr zu sehen und die Hotels sind so viel günstiger. Da könnte man trotz der Taximafia jeden Tag hin und zurück mit unverschämten Preisen fahren und es wäre vermutlich immer noch günstiger, als ein Hotel in der Zone.


Am 20.12.15 war es dann so weit. Nach sieben Wochen trennten wir uns von meinem Vater und machten uns auf den Weg nach Rio.


Vorher sollten wir jedoch noch eine Kleine Schwierigkeit überwinden. Mein Vater kam mit uns zum Flughafen, hatte aber noch sieben Stunden Zeit, bis sein Flug nach Köln gehen sollte. Wir wollten 1,5 Stunden vor dem Flug einchecken und gaben unsere Pässe ab. Die gute Dame am Schalter fragte uns nach einer Ausreisebestätung aus Brasilien. Wir wollten die Weiterreise erst später buchen,  also konnten wir nichts vorweisen. Daraufhin wollte Sie uns nicht fliegen lassen.


Wir hatten nun 25 Minuten Zeit uns in ein zu bezahlendes Internet einzubuchen, ein PayPal Konto anzulegen und eine Weiterreise zu buchen. Da wir zuvor, von einer grandiosen Partynacht, erst um halb fünf im Hotel waren, hatten wir mit Hangover zu kämpfen, bzw Markus war noch betrunken. Schlagartig war zumindest ich komplett nüchtern. Mit zitternden Fingern tippte ich auf mein Handy ein und schaffte es mit vielen Schwierigkeiten drei Minuten vor Fristablauf einen Flug von São Paulo nach Buenos Aires zu buchen. Einer der Herren am Schalter textete mich die ganze Zeit zu, dass es für sie kein Problem wäre wenn wir die Ausreise nicht vorweisen könnten, aber man würde uns in Brasilien nicht ins Land lassen und vorderte mit seinem Geschwafel ständig meine Aufmerksamkeit. Bis ich ihm klar machte,  dass ich gerade aus diesem Grund versuchte einen Flug zu buchen.

Am Ende hatte ich die Bestätigung und wir konnten unsere Koffer aufgeben.


Bei der Verabschiedung von meine Vater kullerten dann doch bei mir die Tränen, da die ganze Anspannung der letzten halben Stunde von mir ab viel und ich mich innerhalb von zwei Minuten verabschieden musste. 


Im übrigen fragte in Brasilien niemand nach einer Ausreise und selbst beim Auswärtigen Amt konnte ich darüber nichts finden.

Wir vermuten, dass diese Bestimmungen für Mexikaner gelten und die Fluggesellschaft unnötig Stress gemacht hat.