Nach ca  sieben Stunden Autofahrt, diesmal ohne irgendwelche Zwischenfälle, kamen wir in Cienfuegos an. Ein relativ großes Städtchen im Verhältnis zu den letzten Beiden. 

Ohne einen Plan, wo wir unterkommen würden, führen wir mitten in die Stadt rein. Schon auf dem Weg nach Cienfuegos hielten wir öfter Ausschau nach dem richtigen Weg und jedes Mal kam jemand an die Scheibe gelaufen, um uns den richtigen Weg zu weisen.  Ohne eine Gegenleistung dafür zu verlangen, einfach aus Nettigkeite.

Als wir also in Cienfuegos ankamen, mal wieder quer auf der Kreuzung stehen und keine Idee, wo überhaupt der Stadtkern sein sollte.  

Ein netter Herr auf einem Fahrrad klopfte ans Fenster und fragte, was wir suchen. Ich meinte: Casa. Daraufhin erklärte er uns, wir sollten ihm folgen. Also fuhren  dem guten Mann hinterher und er klappert für uns die Unterkünfte ab. Bei der zweiten hatten wir Glück und landeten wahrlich einen Volltreffer. 

Wir trafen auf Jose und Ilda, die uns herzlich begrüßten und uns nett in ihre kleine Familie aufnahm. Wir hatten oben 2 Zimmer, einen Eßbereich, eine Küche, jeder ein eigenes und 2 riesen Terrassen. Außerdem gab es einen Aussichtsturm,von dem man aus alles perfekt überblicken konnte. 

Die Casa war zentral gelegen.

Man war direkt am Malecon, eine lange Promenade direkt am See. Man war fix in der Stadt und auch schnell am anderen Ende mit schönem alten Herrenhaus. 

Cienfuegos selber hat nicht viele Touristen und trotzdem wurde schon viel restauriert und es gibt an jeder zweiten Ecke Unterkünfte. Ursprünglich wollten wir  2 Tage in Cienfuegos bleiben und dann weiter nach Trinidad.  Der nette Herr auf dem Fahrrad riet uns davon ab und meinte Trinidad habe man in 2 Stunden gesehen, es reicht ein Tagesausflug.  Cienfuegos dagegen habe mehr zu bieten. Also entschlossen wir uns seinem Rat zu folgen und blieben 4 Tage in Cienfuegos mit Tagesausflug nach Trinidad.

Beides im Übrigen Weltkulturerbe der UNESCO. Die Fassaden strahlen in tollen Farben, zumindest in den Hauptstraßen. Geht man einige Straßen weg vom Stadtzentrum ist es heruntergekommenen wie in den anderen Städten Kubas. Es wird sich sicherlich einiges ändern, aber auf Kuba geen die Dinge eher gemütlich voran 


Hilde und Jose erwiesen sich aus überaus gastfreundlich und Sozialisten durch und durch. Beide haben in hohen Ämtern für die Polizei gearbeitet und preisen das System auf höchster Ebene an. Auf eine liebenswerte Art und Weise.Wir bekamen die Wäsche gewaschen, Frühstück im Überfluss hergerichtet und viele gute Hinweise. Diana,der ältesten Tochter nahm mich mit ins familiäre Wohnzimmer und zweigt mir dir Hundewelpen, gerade eine Woche alt.


Cienfuegos ist eine schöne Mischung aus Stadt und Strand. Man fährt nur 10 Minuten und ist direkt an einer schönen Bucht. Mit Mietwagen also gar kein Problem. 


Einen Abend, als wir vom Essen kamen, saßen Ilda uns Jose mit der jüngsten Tochter Maria auf der Mauer gegenüber ihres Hauses und tranken Cola. Sie boten uns an uns dazu zu setzen und es ergab sich ein schöner Abend mit dem Austausch über die verschiedenen Kulturen in einem Mix aus Spanisch, Englisch und Pantomime. Sehr amüsant und aufschlussreich. 


Am letzten Tag fuhr Jose mit uns zu einem natur Schwimmbad, bei dem man 15 Euro Eintritt zahlt und den ganzen Tag frei Essen und Trinken hat. Außerdem eine wunderschöne Lagune welche in tollen Farben leuchtet und man fantastisch schnorcheln konnte. Jose erzählte uns weiterhin viel über Kuba und zeigte uns auf dem Rückweg sowohl das Museum in Playa Giron, als auch Riesenkrebse,  welche in dem Dämmerung und Nachts die Straße überqueren.  Nachts kann man dem Weg nicht mehr befahren,  da man durch die Krebse einen Platten bekommen würde und man natürlich auch viele ihnen überfahren würde. Total interessant. In der Schweinebucht, Playa Giron, kämpfte Fidel Castro damals in 72 blutigen Stunden, gegen Exilkubanern und die USA im Auftrag der CIA um die Herrschaft Kubas. Er gewann gegen die USA und verteidigte die Regierung. 


Zum Abschied habe ich Jose,  der sehr sportverrückt ist ein Gymnastikband geschenkt und ihm Übungen gezeigt.  Er hat sich gefreut wie ein Schneekönig, wenn man diesen Vergleich auf Kuba überhaupt anbringen kann.


Alles in allem hatten wir ein paar schöne und aufschlussreiche Tage. Es hat einfach alles gestimmt und war eine sehr besondere Erfahrungen.