In Villahermose waren wir eigentlich nur zur Durchreise. Wir kamen relativ spät im Hotel an. Eine heruntergekommene Kaschemme, welche höchstens einer Übernachtung dienen sollte. Dafür war es ausreichend. Meine Sachen verschloss ich sicher, damit sich keine Kakerlaken heimlich einschleusen konnten. Was sich als sinnvoll erwies, da mein Vater eine in seinem Zimmer auffand. 


Beim Ankommen luden wir ausschließlich unsere Sachen ab und machten uns direkt auf den Weg ins Städtchen. Auch wenn es dunkel war, man wollte zumindest etwas gesehen haben und außerdem hatten wir Hunger.


Wir zogen los und fanden viele kleine Straßenstände. Über Klamotten, Churros oder Bananenchips. Es gab mal wieder alles was das Herz begehrte. Wir kamen an einer kleinen Kirche vorbei, an die ein Platz angeschlossen war. Mal wieder. Hier trifft sich mit Sicherheit die Dorfjugend am Wochenende zum ausgiebigen Feiern.


Wir suchten das nächste Restaurant auf, aßen wie immer Taccos vom Spieß, mein Vater Hähnchenschenkel und deckten uns im nächsten Supermarkt mit Getränken ein. Anschließend suchten wir eine Bar für einen Absacker und um uns unser Hotel schön zu trinken. Als wir dachten, wir hätten eine gefunden, waren wir uns auf Grund der Aufmachung nicht ganz sicher, ob es sich um eine Bar handelte. Es hätte auch ein Vergügungsetablissement sein können, also entschieden wir uns für die Bar gegenüber.


Als wir eintraten war gefühlt für einen kurzen Augenblick Totenstille und alle starrten uns an. Der Besitzer kam dierekt auf uns zu gestürmt, um uns gut zu versorgen. In dieser Bar stank es so bestialisch, irgendetwas zwischen Urin und Verwesung. Zumindest empfanden mein Vater und ich es so, Markus fand es nicht so schlimm.

Wir orderten Corona, eigentlich mit dem Ziel uns unser Hotel schön zu trinken, jetzt mussten wir uns erstmal die Bar schön trinken. Doch nach jeweils zwei Bier beschlossen wir es dabei zu belassen und kehrten erneut im Hotel ein.


Am nächsten Tag brachte uns der Taxifahrer zum Busbahnhof in Villahermose. Von dort aus sollte unser Bus nach Palenque gehen. Es gab kleine Schwierigkeiten, denn der Bus, für den wir ein Ticket hatten fuhr ohne uns. Man verstand auch nicht ein Wort bei den Durchsagen und beim Nachfragen, wann unser Bus käme, wurden wir ständig mit "Moment" vertröstet. Bis er schließlich weg war.

Der nette Herr von der Security regelte für uns, dass uns ein neus Ticket ausgestellt wurde.Für eine Fahrt eine Stunnde später. Wir mussten noch mal ein wenig draufzahlen, da dieser Bus schneller ist, als der vorherige. Diesmal gab uns der Securitytyp persönlich Bescheid und wir konnten endlich los.