Mexiko City ist so riesig. So groß, dass drei Tage nicht ausreichen, um alles zu sehen. Vermutlich nicht einmal eine Woche. Fangen wir erstmal klein an. Um einen Überblick zu erhalten, fuhren wir mit einem Hopp-on Hopp-off Bus durch die Stadt. Hier konnten verschiedene Touren den ganzen Tag miteinander verknüpft werden konnten, um einen besseren Überblick über die Stadtteile zu erhalten. 


Mexiko City ist ein moderner Mix aus Alt und Neu. Auf der einen Seite gibt es viele Gebäude aus Kolonialzeiten,  welche teilweise in neuere Gebäude integriert wurden, wie z.B. Wolkenkratzer, Banken etc.

Es gibt viele Denkmäler, von Helden aus Mayazeiten, von Revolutionären und vieles mehr. Zu sehen sind außerdem Plakate von den 43 Stundenten, welche verschleppt und im Massengrab wieder gefundenen wurden,  als Erinnerung an eventuelle Polizeigewalt. 


Polizei ist in dieser Stadt allgegenwärtig. An jeder Ecke, an jeder Bank, vor jedem Starbucks findet man mindestens einen von Ihnen. Man fühlt sich sicher und unsicher zur gleichen Zeit.  Paradox, aber einerseits denkt man, was soll mir bei dieser Polizeipräsenz passieren und andererseits fragt man sich,  warum ist überhaupt so viel Polizei vor Ort. Muss ich mich unsicher fühlen? 


Ich denke nicht. Wir haben oft darüber gesprochen,  dass Mexiko City und auch alle anderen Städte so harmlos wirken und wir kein Problem damit hätten uns nachts durch die Stadt zu bewegen. Aber auch das denkt man wohl nur so lange, bis einem persönlich etwas passiert. Auch wenn ich nach 5 Wochen Mexiko das Gefühl habe mich auch als Frau alleine dort bewegen zu können, gewisse Regeln die Wohl für alle Großstädte gelten sollte man wohl beachten. Nachts nicht in einsamen Gassen spazieren, vor allem nicht alleine,  seine Wertsachen nicht zur Show stellen,  das Übliche eben.


An unserem 2. Tag in M.C. besuchten wir das  antrophologische Museum. Dort wurde die Geschichte Mexikos und die einzelnen Regionen vorgestellt.  Es gab zwei Ebenen und drei Abschnittes auf jeder Ebene. Wenn man alles gelesen hätte,  wäre man sicherlich zwei Tage in diesem Museum beschäftigt.  Uns ging nach fünf Stunden die Puste aus.  Doch bis dato hatten wir alles gesehen, nur nicht alles gelesen. Man konnte die Entwicklung des Landes nachvollziehen und die vielen Stämme begutachten. Ein wirklich tolles Museum dessen Besuch jeden Peso wert ist. 


Neben diesem Museum besuchten wir das Kunstmuseum der schönen Künste mitten in der Stadt. Es wurde im Reiseführer als sehenswert angepriesen und ist normalerweise kostenfrei. Bei Ausstellungen jedoch,  zahlt man etwas Eintritt. Wir hatten das Pech, dass es derzeit eine Ausstellung von russischen Künstlern gab.  Nicht das ich etwas gegen Russen oder deren Künstler hätte,  aber die Ausstellung war wirklich Schrott. Da habe ich bessere Zeichnungen in der dritten Klasse gesehen. 


Das einzige,  was mich daran begeistert hat war, dass ich vier echte Kandinsky gesehen habe und Markus und ich diskutieren haben, wie wir diese am besten aus dem Museum schmuggeln. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wenn wir sie bei Ebay verkaufen wollen würden, doch ganz schnell in den Knast wandern würde. Also blieb es beim bewundern. 

Das Blöde an dieser ganzen Ausstellung war, dass als man die wenigen Bilder gesehen hat, die normalerweise dort hängen, man noch mehr verärgert über die aktuelle Ausstellung war. Die Bilder dieses Künstlers sind großartig. Man muss es live gesehen haben. Da hilft keine Beschreibung. 


In M.C. gibt es mal wieder einen großen Platz mit einer Kirche. Der Zocola. Um die Kirche herum gab es viele Geschäfte mit gefälschten Sachen. Außerdem Straßenhändler, welche auf Tüchern ihre Ware anboten. Dieses Treiben war wirklich spektakulär zu beobachten. 

Es gab mehrere Personen mit Mikrofonen, welche ankündigen,  wenn Polizei kam. Man sah von jetzt auf gleich alle Händler mit ihren Tüchern weg rennen und dahinter 30 Polizisten mit Hand an der Waffe. Das Gedränge auf der Straße war allerdings so heftig,  dass man vor Menschen keinen Fleck Boden oder Horizont sehen konnte. Da fragt man sich, ob die Polizei in die Menge schießen würde. 

Das witzige an der ganzen Sache war eher, dass die Händler schon am nächsten Block standen und weiter verkauften.

Man fragt sich also weiter, warum 30 Polizisten wild umherirren,  wenn sie sich einfach an 4 Ecken positionieren könnten. So viel zum Thema stillschweigendes Dulden. 


Ansonsten gibt es mitten in M.C. einen riesgen Park, der so groß ist, dass er alle Parks aus ganz Köln und Umgebung vereinen könnte.  Auch hier könnte man Tage verbringen. Doch diesen entdecken wir beim nächsten Mal.


Inzwischen haben wir zum Frühstück für uns Tortas entdeckt. Riesen Sandwiches mit Omelet,  Chorizo und was sonst das Sandwichherz begehrt. Dazu einen frisch gepressten Smoothi aus Bananen, Papaya und Ananas. Hält den ganzen Tag satt... Oder einfach bis zum nächsten Taccostand.



Eine Anekdote fällt mir noch zu Cienfuegos (tiefstes Kuba) ein. Ich weiss, etwas her, aber die ist eben nennenswert.

Markus und ich waren in einem Hotel auf Toilette, während mein Vater in FC T-Shirt draußen auf uns wartete. Gerade hatte der FC gehen Leverkusen gewonnen.

Da kamen zwei Junge Kerle vorbei und fragten :

"Na, auch Derby verpasst "

Zwei weitere FC Fans auf Kubareise.